Wer zu lange sitzt verkürzt sogar sein Leben
Wer stundenlang sitzt, schadet nicht nur seinem Rücken, sondern erhöht auch sein Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und sogar für Krebs. Dabei ist es egal, ob man nach dem Sitzen noch Sport treibt…?!
Sitzen gefährdet die Gesundheit. Nicht nur ein bisschen, und nicht nur den Rücken – sondern auch das Herz, den Blutkreislauf, den Insulinstoffwechsel. Sitzen kann zu Diabetes und offenbar sogar zu Krebs führen. Menschen, die viel sitzen, erkranken weitaus häufiger an Darmkrebs, Gebärmutterkrebs und Lungenkrebs, hat eine große Studie der Universität Regensburg gerade herausgefunden. Dabei war egal, ob die Menschen nach dem Sitzen noch etwas Sport trieben, „körperlich Aktivität hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis“, sagt Daniela Schmid, Autorin der Studie.
Sitzen sei ein Risikofaktor, ähnlich wie Rauchen, sagt sie.
Erwachsene sitzen 50 bis 60 Prozent ihrer Tage ab
Ich rauche nicht, trinke Alkohol in Maßen und esse jeden Tag Obst und Gemüse.
Aber ich sitze.
Durch das Vielsitzen wird die Rückenmuskulatur verkürzt, Bauch-, Bein- und Gesäßmuskeln werden geschwächt. Auch werden Schulter-, und Nackenpartie, die Wirbelsäule, Bandscheiben und Gelenke erheblich belastet.
Zum Glück ist die Lösung einfach: weniger sitzen und mehr bewegen.
Und das ist ein guter Anfang für jeden. Aber du erhältst die besten Ergebnisse, wenn du dich besser bewegst.
In der Tat ist eines der besten Dinge, die du tun kannst, um den durch exzessives Sitzen verursachten Schaden umzukehren, sich nicht nur öfter zu bewegen, sondern auch bewusster, achtsamer und effizienter.
Also, wenn du viel Zeit mit Sitzen verbringst, weil das in deinem Job eben so ist oder du einfach nicht viel Bewegung in deinem täglichen Leben bekommst, sind hier weiter unten eine Handvoll natürlicher Bewegungen, die dir besonders hilfreich sein werden.
Die besten Tipps fürs lange sitzen:
Nach einer Stunde: aufstehen!
Wenn ich sitze und meine Wirbelsäule kaum bewege, lastet enormer Druck auf den Bandscheiben, die Bandscheiben werden dünner. Die Gelenke zwischen den Wirbeln rutschen ineinander. Die Muskeln im Rücken erschlaffen. „Das gesamte Muskel- und Gelenksystem verkümmert, wenn man dauerhaft inaktiv ist.“ Dauerhaft heißt: länger als eine Stunde. Dann solltest du unbedingt aufstehen, „zwei bis drei Minuten reichen.“
Sitzhöhe
Die optimale Sitz- und Schreibtischhöhe ist diejenige, in der Du sowohl Deine Arme, als auch Deine Beine etwa rechtwinklig aufstellen kannst, wenn Du arbeitest. Und ändere das ab und an…
Stuhl ganz nutzen
Indem Du Deinen Stuhl ganz nutzt, statt nur auf der vorderen Fläche zu sitzen, entlastest Du deine Oberschenkel. Wenn Du dann auch noch die Rückenlehne nutzt, kannst Du auch Rücken und Wirbelsäule unterstützen.
Aufrecht sitzen
Aufrechtes sitzen ist besser für Deine Bandscheiben und Deine Haltung im Allgemeinen. Wenn Du von einer ergonomsichen Rückenlehne gestützt wirst, kann Dir diese dabei helfen, deine aufrechte Position länger durchzuhalten.
Dynamisches Sitzen
Auch wenn wir versuchen können, in gesünderen Haltungen zu sitzen, wird jede Haltung auf Dauer zu einer Belastung. Deswegen empfiehlt es sich die Haltung immer wieder zu wechseln und Bewegung in das Sitzen zu bringen. Dynamische Bürostühle können Dir dabei helfen, indem sie Dir Möglichkeit zur Bewegung lassen und Dich gleichzeitig gut stützen.
Langsame Entwöhnung für Dauersitzer
Also die Position wechseln, so oft es geht. Nach vorn oder hinten rutschen. Die Arme auf den Schreibtisch stützen oder hängen lassen. Ich rate zu „dynamischen Sitzmöbeln“, noch schöner ist natürlich ein Tisch, den man nach oben fahren kann, um auch mal im Stehen zu arbeiten. Man solle aber auch nicht allzu lange steif stehen bleiben. Die Abwechslung zähle.
Tipps
Wer hat dir gesagt, du musst auf einem Stuhl sitzen? Warum nicht versuchen, auf dem Boden zu sitzen, wenn es praktisch ist? Ob du es glaubst oder nicht, einfach auf dem Boden zu sitzen hilft dabei, einige der Schäden, die beim Sitzen auf den Stühlen entstanden sind, aufzuheben.
Hier sind deine Übungen für zwischendurch: