Egal, ob wir uns nun Essig, Bier, Oliven oder Sauerkraut ansehen, Fermentation hat bei jedem dieser Produkte eines gemeinsam: Es benötigt Mikroorganismen. Hefepilze oder Bakterien.

Was ist Fermentation und Gärung?

Jegliche Art von Fermentation, dazu zählt auch Gärung, läuft nach dem gleichen Prinzip: Mikroorganismen wandeln große Moleküle in kleine um. Und dies nur aus dem Grund, um für sich selbst Energie zu gewinnen.

Eine Hefezelle macht dies nicht des Bieres wegen, sondern aus rein egoistischen Gründen. Wir nutzen diesen Egoismus schlicht nur aus.

In anderen Worten ist Fermentation nur ein Verdauungsprozess. Mikroorganismen zerkleinern irgendein organisches Molekül – bei Gemüsen meist Zucker oder Stärke – und gewinnen daraus Energie. Nachdem sie sich dann genommen haben, was sie brauchen, scheiden sie Alkohol, Säuren oder Gase wieder aus.

Den Hefezellen und Bakterien ist es ziemlich egal, ob wir ein blumiges Bouquet oder interessantes Mundgefühl bekommen. Aus ihrer Sichtweise sind die Moleküle, die wir möchten – Säuren, Alkohol etc. – nur Ausscheidungsprodukte.

Bildlich gesprochen, ist Fermentation für Mikroorganismen lediglich ein Überlebenskampf. Aber einer, der uns mit zahlreichen spannenden Aromen versorgt.

Hefen sind Pilze, die nur aus einer Zelle bestehen. Es gibt Hunderte verschiedener Arten und sie sind überall. Wirklich überall. Auf deiner Haut, an deinem Smartphone auf der Frucht, die am Baum hängt.

Aus diesem Grund gären einige Früchte und Säfte auf natürliche Weise, selbst wenn wir nicht nachhelfen.

Beim Fermentieren werden Lebensmittel mit Salz behandelt und in ein abgedecktes Gefäß gegeben.

Auf diese Weise entsteht ein Milieu, in dem sich Milchsäurebakterien richtig wohl fühlen und es beginnt der Zauber – andere Bakterien bleiben durch diesen Prozess inaktiv.

Ein Abbauprodukt der Milchsäurebakterien ist die Milchsäure und diese sorgt für die lange Haltbarkeit, die Aromen und viele andere Prozesse im Gemüse.

Was in fermentierten Lebensmitteln steckt

Weil die Zutaten bei der Fermentierung nicht erhitzt werden, bleiben alle wichtigen Nährstoffe wie Vitamine, Folsäure, Kalium und Magnesium enthalten.

Die in fermentierten Lebensmittel enthaltenen natürlichen Enzyme und aktiven Milchsäurebakterien schaffen ein ausgewogenes Milieu im Darm und stärken somit das Immunsystem. Ein hoher Vitamingehalt und sekundäre Pflanzenstoffe wirken antioxidativ, immunstimulierend und gerinnungshemmend. Damit können sie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv entgegenwirken.

Ein weiterer Effekt: Der regelmäßige Verzehr von fermentiertem Essen kann Heißhunger vorbeugen, da weniger schädliche Mikroorganismen im Darm vorhanden sind.

Eines meiner liebsten und schnellsten Rezepte

Kimchi

Hier verraten wir euch jetzt aber, wie ihr ein ganz einfaches aber leckeres Kimchi selber machen könnt:

Zutaten für das einfache Kimchi

400 g Chinakohl (oder Wirsing etc.)
80 g Möhrenraspel
80 g Zwiebeln
1 EL Salz
1 EL Kokosblütenzucker
1 – 2 EL Sojasauce
1 – 2 EL Chilipaste (je nach gewünschter Schärfe)
1 Knoblauch
1 Daumen breites Stück Ingwer
Fischsauce (?!)

Zubereitung von Kimchi

Zunächst den Kohl reinigen, von den allzu dicken Stielansätzen befreien und in mundgerechte Stücke schneiden.

Mit allen anderen Zutaten vermengen und 1-2 Minuten gut durchkneten.

In einen Behälter geben, alles gut andrücken und bei Zimmertemperatur und zugedeckt für einen bis drei Tage, mindestens aber eine Nacht, gut durchziehen lassen.

Solltet ihr einen verschließbaren Behälter verwenden, müsst ihr ihn einmal am Tag öffnen um die entstehenden Gase entweichen zu lassen.

Fertig ist das Kimchi, dass sich nun im Kühlschrank gelagert auch noch einige Wochen lang hält.

Das Kimchi könnt ihr anschließend als eigenständige Beilage verwenden, oder als würzige Zutat im Salat. Auch lassen sich die Stücke anbraten.

BON APPETIT

Lasst uns schlemmen und gemeinsam den Workshop machen.

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